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Reiseberichte

Faszination Natur 2013 von Thomas Wörner, Heimsheim

Um halb acht holte mich Khyagaa und unser Fahrer Tsotsch bei der Wohnung ab und nachdem wir unser Transportmittel einen alten russischen Furgon Bus vollgetankt hatten, fuhren wir zum Hotel, wo wir noch kurz auf Andreas König und seinen Sohn warteten. Ein Koffer von Andreas wurde noch bei Suwda zwischengelagert, Luft in den Reifen kontrolliert und Motorenöl besorgt. 

Jetzt konnte es endlich losgehen und je weiter wir aus der Stadt kamen, um so beeindruckender wurde die Landschaft. Auf gut asphaltierten Straßen ging es in das Jurtencamp Khöngö-Khan und wenige Minuten später nach dem wir unsere Koffer in den Jurten abgestellt hatten, kletterten wir auf einen nahe gelegenen Bergrücken, von dem wir einen tollen Blick über die Landschaft hatten.

Sogar einige Adler konnten wir beobachten und gingen erst zurück ins Camp, als eine Regenfront aufzog, der wir gerade noch entkommen konnten. Der Regen dauerte nur kurz und wir sind in das nahe gelegene Kloster Erdenekhamba gefahren. Khuyagaa übersetzte uns die Ausführungen der Aufseherin, die uns die Schlüssel aushändigte und wir unter eigener Regie die Klosteranlage besichtigen konnten. In Deutschland unvorstellbar. Zur Blütezeit des Klosters vor etwa 300 Jahren wohnten hier ca. 200 Mönche, bevor es in den 30-iger Jahren von den Russen verwüstet wurde. Aktuell meditieren noch 5 Mönche in den Anlagen. Hoffentlich bleibt diese Stätte noch lange in ihrem jetzigen Zustand erhalten. Wir drehten noch die Gebetsmühlen und was jeder sich dabei dachte bleibt sein eigenes Geheimnis. Dann war es auch schon Zeit zurück ins Camp zu fahren, wo das Abendessen schon auf uns wartete. 

Das Nomadenfest Naadam 2012 von Werner Eckert, Baltmannsweiler

Vorbereitung

Von einer Reise in die Mongolei träumte ich schon seit langer Zeit. Als ich mit dem traditionellen Bogenschiessen anfing, hat mich natürlich auch die „alte“ Bogentechnik sehr interessiert. Sowohl in Ungarn, Korea, Japan und jetzt auch wieder in China gibt es Handwerker, die diese speziellen Bögen mit den alten Materialien und Techniken anfertigen. In Japan hatte ich einmal Gelegenheit bei einem Tempelfest dabei zu sein, bei dem japanische Bogenschützen in traditioneller Kleidung vom galoppierenden Pferd auf Zielscheiben geschossen haben und in den meisten Fällen auch trafen. Das war für mich sehr beeindruckend. 

Grundlage dieser Gemeinsamkeiten in der Bogentechnik ist die Zeit des mongolischen Reiches, das sich ja von Osteuropa bis nach Korea, von Sibirien bis nach Indien ausgedehnt hat. Bei einem gemeinsamen Western-Reiturlaub mit meiner Familie, entstand dann die spinnerte Idee, vom Bogenschiessen aus dem Sattel heraus. War aber gar nicht ernst gemeint, nur eine verrückte Idee am Biertisch.

Jugendbotschafterreise Mongolei 2010 von Veronika Thalhammer, Asia Circle

Zum ersten Mal wurde vom Asia Circle in diesem Jahr neben der Jugendbotschafterreise nach Südkorea auch eine Jugendbotschafterreise in die Mongolei organisiert.

Als ersten Schritt in Richtung Mongolei galt es, mit einer aussagekräftigen Bewerbung das Auswahlkomitee zu überzeugen. Nachdem uns dies gelungen war, folgten Telefoninterviews mit der Jugendbeauftragten des Asia Circle, Frau Odenwälder und mit Herrn Neun. Schließlich hatten wir es geschafft: Leonie Schulz und ich, Veronika Thalhammer, waren die Jugendbotschafter für die Mongolei 2010. Die Freude war riesig und ich war gespannt, was mich in der Mongolei erwarten würde.

Jugendbotschafterreise 2010 von Leonie Schulz, Asia Circle

Wenn man an Asien denkt, denkt man meist an touristisch erschlossene Länder wie Thailand oder Indonesien, oder an politisch bedeutsame Länder wie China ,  Japan oder Korea. Seltener aber denkt man an die Mongolei. Die Mongolei ist für die Meisten ein Synonym für ganz weit weg, für etwas Exotisches und Unbekanntes. Man verbindet die Mongolei als Land vielleicht mit Nomaden und Rückständigkeit, und im Grunde genommen hat man gar keine wirkliche Vorstellung. Deshalb reizte mich, als ich auf das Jugendbotschafterprojekt des Asia Circle stieß, vor allen Dingen das Ziel Mongolei. Ich wollte mir selbst ein Bild von diesem Land, über das ich so wenig wusste, machen. Der Programmbeschreibung war zu entnehmen , dass ich mit den Menschen viel mehr in Kontakt kommen würde, als es bei einer einfachen Reise der Fall wäre. Ich zögerte also nicht und bewarb mich sofort. Nachdem meine umfangreichen Unterlagen - Lebenslauf, Motivationsschreiben, das aktuelle Zeugnis und ein Gutachten der Schule zusammengestellt waren, und ich zwei Telefoninterviews überstanden hatte, erhielt ich endlich die ersehnte Zusage. 

Mongolei-ein Wintermärchen 2009 von Otto Keck, Giengen

Wir überfliegen das Altaigebirge, das sich  im Westen der mongolischen Grenze bis zur Wüste Gobi erstreckt, unter uns viel Schnee, der Tag noch neu, beginnen den Landeanflug auf die Hauptstadt Ulanbaatar, eine Millionenstadt, die das ganze Jahr unter dem Smog der zentralen Kohlekraftwerke leidet, denen Filter Fremdwort sind. Der Schnee macht sich rar, im hektischen Verkehr erreichen wir das Zentrum, mit allergeringstem Abstand wird mehrspurig gefahren, wer hupt hat Vorfahrt, Fußgänger erreichen nur im Laufschritt die gegenüberliegende Straßenseite. Die Mongolei darf ich  kurz vorstellen, 2,4 Millionen Einwohner in einem Land das 4,4mal größer ist als die Bundesrepublik, ein Drittel der Bevölkerung sind Nomaden, leben mit ihren Herden ganzjährig in den endlosen Weiten des Graslandes, Winters wie im Sommer, durchschnittliche Seehöhe 1600 Meter, die Berge gehen bis auf 5000 Meter, hat interkontinentales Klima, im Sommer über 30 Grad, im Winter 40 unter Null und mehr.

Faszination Wüste 2007 von Clemens und Sabine Ogiermann, Heidelberg

Die Reise in die Mongolei bedeutete für Clemens die Verwirklichung eines Jugendtraumes. Angeregt durch die Lektüre von Fritz Mühlenwegs „Großer Tiger und Christian“ war immer die Wunsch vorhanden, einmal in die Mongolei und auch in die Wüste Gobi zu reisen. 
Nun galt es, unter den vielen Angeboten das für uns richtige auszuwählen. Bei „Ethno-Mongol“ fanden wir einen Reiseveranstalter, dessen Angebot unseren Wünschen entsprach. 

Faszination Wüste 2006 von Bernd Klingsohr, Bernried

Irgendwann und irgendwo nistet sich so ein Gedanke ein, wächst zu einer Idee und daraus entsteht ein Plan. Aber noch vergeht viel Zeit, bis aus dem Plan Wirklichkeit wird. So war es auch mit der Gobi-Fahrt im Juli 2006. Also, der Gedanke kam dem Schreiber dieses Berichts so um 1940. Abenteurer- und Forscherlektüre fesselte mich, so auch Sven Hedins „Durch die Wüste Gabi". Ich wusste, einmal werde ich es schon schaffen, in die Fußstapfen meines damaligen Idols zu treten. Seit Kindesbeinen galt für mich, „wenn du nur fest daran glaubst und wirklich willst, wirst du dein Ziel erreichen". Aber jetzt muss ich viele, viele Jahre überspringen, sonst wird es kein Bericht mehr, sondern ein viel zu langes Buch.

Bis 2005 war ich zwar schon einige Male in der Mongolei, zu Pferd im gebirgigen Norden (darüber wird es noch eine gesonderte Beschreibung geben), aber die Gobi stand noch aus. Begeistert habe ich immer wieder im Freundeskreis von meinen schönen Erlebnissen im Zentrum Asiens erzählt. Also, warum fahren wir nicht hin? Klar, die Gobi fehlt mir noch!